Die Berufshaftpflichtversicherung – die Absicherung für beratende Berufe

Mit der Berufshaftpflicht effektiv im Job abgesichert

Die Berufshaftpflichtversicherung ist eine Absicherung, die in erster Linie für

  • beratende
  • freie
  • und behandelnde Berufe von großer Bedeutung ist.

 

In manchen Berufen darfst du dich ohne eine entsprechende Absicherung noch nicht einmal selbstständig machen. Das hat einen einfachen Hintergrund. Wenn in einem dieser Berufszweige doch einmal etwas nicht nach Plan läuft, kann das schnell Schadensersatzansprüche im fünf- bis sechsstelligen Eurobereich nach sich ziehen. Selbst höhere Forderungen sind möglich, wenn auch eher selten.

Wenn es zu einem Schaden in dieser Größenordnung kommt, führt das ohne eine entsprechende Absicherung mit hoher Wahrscheinlichkeit zu deinem finanziellen Ruin. Das hätte aus Sicht des Gesetzgebers und der Allgemeinheit gleich zwei negative Folgen:

  • Dein Unternehmen und in den meisten Fällen auch du selbst würdest vor dem finanziellen Ruin stehen. Schadensersatzforderungen in solchen Höhen lassen sich gerade von einem Freiberufler oder einem Selbstständigen mit einer kleinen Praxis oder Kanzlei nur sehr schwer verkraften.
  • In den allermeisten Fällen dürfte auch nicht sichergestellt sein, dass die geschädigte Person wirklich die Schadensersatzsummen erhält, die ihr zustehen. Das wiederum führt dazu, dass der Schaden im Endeffekt nicht finanziell aufgefangen werden kann und eine weitere Person, eine ganze Familie oder ein Unternehmen – je nach Art der geschädigten Person – ebenfalls in finanzielle Schieflage geraten könnten.

 

Diese beiden Szenarien werden durch den Abschluss einer Berufshaftpflichtversicherung vermieden. Aus diesem Grund ist die gesetzliche Vorgabe der Berufshaftpflichtversicherung für einige Berufe nicht nur sinnvoll, sondern auch sehr wichtig für alle im Schadensfall tatsächlich betroffenen.

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Berufshaftpflichtversicherung ist für einige Berufe eine gesetzliche Pflichtversicherung
  • Dieser Versicherungstyp sichert dich vor klassischen Schadensersatzforderungen aus deiner beruflichen Tätigkeit ab
  • Für Personen, die nebenberuflich in einem beratenden Beruf selbstständig sind, gibt es bereits für Beiträge von unter 30,00 Euro im Monat passende Tarife

Für diese Berufsgruppen ist die Berufshaftpflichtversicherung eine Pflichtversicherung

Wenn du einer Berufsgruppe angehörst, in der die Berufshaftpflichtversicherung eine gesetzliche Pflichtversicherung ist, muss eine solche nachgewiesen werden, damit du deinen Beruf selbstständig ausüben darfst. Als Arbeitnehmer musst du keine eigene Berufshaftpflichtversicherung vorweisen können. In einem solchen Fall werden eventuell auftretende Schadensfälle von der Versicherung deines Arbeitgebers abgedeckt.

Zu den Berufen, in denen diese Form der Absicherung vom Gesetzgeber verpflichtend vorgeschrieben wurde, gehören unter anderem:

  • Rechtsanwalt
  • Notar
  • Wirtschaftsprüfer
  • Steuerberater
  • Arzt
  • Immobilienkreditvermittler
  • Versicherungsmakler
  • Freiberufliche Hebammen und Entbindungshelfer

 

Neben der gesetzlichen Pflicht gibt es noch zwei weitere wichtige Gründe, warum du dich für eine Berufshaftpflichtversicherung entscheiden solltest. Zum einen gibt es Berufe, in denen die jeweiligen Berufskammern auf den Abschluss einer entsprechenden Versicherung bestehen, damit dein Betrieb in die Kammer aufgenommen wird.

Zum anderen gibt es eine Reihe von Berufen, in denen die Kunden vor Abschluss eines Vertrages einen Nachweis über eine entsprechende Versicherung einfordern. Oder aber du nutzt die vorhandene Versicherung direkt, um zu zeigen, dass du verantwortungsbewusst bist und man sich auf dich und dein Unternehmen verlassen kann. Zu den Branchen, in denen die Haftpflichtversicherung zwar keine Pflichtversicherung im Sinne des Gesetzgebers ist, in denen sie aber dennoch aus einem der beiden oben genannten Gründen wichtig sein kann, gehören beispielsweise:

  • IT-Dienstleister
  • Ingenieure
  • Unternehmensberater

Das leistet die Berufshaftpflichtversicherung

 

 

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Das leistet die Berufshaftpflichtversicherung

Ähnlich wie die klassische private Haftpflichtversicherung deckt auch die Berufshaftpflicht die folgenden Schadensfelder ab:

  • Vermögensschäden
  • Personenschäden
  • Sachschäden

 

In manchen Berufszweigen können nur einzelne Schadensbereiche betroffen sein. So kann ein Arzt in der Regel bei seiner Arbeit keinen Vermögensschaden anrichten und der Anwalt oder Steuerberater wird es kaum zu einem Personenschaden bringen.

Aus diesem Grund bieten einige Versicherer die Haftpflichtversicherung für diese Berufszweige mit einzelnen Bausteinen an. Das hat natürlich den Vorteil, dass diese Versicherungstarife in der Regel etwas günstiger sind. Der Nachteil dabei ist hingegen der Umstand, dass im Zweifelsfall einzelne Schadensfelder ausgeklammert sind und du im schlimmsten Fall in diesen Bereichen dann doch auf dich allein gestellt bist.

Wenn dein Versicherer in einem Haftpflichtfall tätig wird, erfolgt die Bearbeitung stets in der gleichen Reihenfolge.

Schritt 1: Der Versicherer prüft die Haftungsfrage. Nur wenn wirklich ein Haftungsfall für dich vorliegt, kommt es überhaupt zu Schritt 2.

Schritt 2: Berechtigte Schadensersatzansprüche werden von deinem Versicherer ausgeglichen.

Schritt 3: Dieser setzt erst an, wenn keine berechtigten Ansprüche vorliegen oder die Ansprüche nicht in der Höhe berechtigt sind, wie sie vom Geschädigten geltend gemacht werden. In diesem Fall weist die Versicherung die Forderung oder Teile der Forderung zurück – notfalls auch in einem Verfahren vor Gericht und natürlich ohne das dir daraus irgendwelche Kosten entstehen. Aus diesem Grund bezeichnet man die Haftpflichtversicherung auch gern als mittelbaren oder als passiven Rechtsschutz.

Ein paar Beispiele aus der Praxis – in diesen Fällen greift die Berufshaftpflichtversicherung

Die möglichen Schadensfälle in der Berufshaftpflichtversicherung werden in aller Regel in zwei Bereiche unterteilt.

Echte Vermögensschäden

Echte Vermögensschäden können beispielsweise durch eines oder mehrere der folgenden „Fehlverhalten“ resultieren:

  • Fehlerhafte Programmierung
  • Die IT-Systemeinstellung ist fehlerhaft
  • Die Beratung ist fehlerhaft und diese falsche Beratung führt zu einer Entscheidung deinerseits, die den folgenden Schaden nach sich zieht.
  • Dienstleistungen wie beispielsweise das Herstellen von Druck-Erzeugnissen werden fehlerhaft ausgeführt.
  • Es kommt zu einer Verletzung von Bild- oder Urheberrechten
  • Geistiges Eigentum wird verletzt
  • Fristen werden versäumt

 

Der Klassiker ist hier das Beispiel eines Anwalts, der die Frist für einen Widerspruch verpasst. Eigentlich hätte der Fall deines Mandanten Aussicht auf Erfolg gehabt, doch ein Widerspruch ist nun nicht mehr möglich, da die Widerspruchsfrist abgelaufen ist. Hiernach kann nur noch eine Überprüfung des Bescheides erfolgen – bei dieser werden aber kleinere Formfehler, die die eigentliche Entscheidung nicht betreffen, nicht beachtet. Dein Mandant muss die Forderung begleichen und kann entsprechenden Schadensersatz bei dir geltend machen.

Personen- und Sachschäden

Hierbei handelt es sich um Schäden, die entweder an Leib und Leben der Person entstehen oder aber um „unechte Vermögensschäden“. Solche unechten Vermögensschäden treten dann auf, wenn der Schaden für das Vermögen nicht unmittelbar ist, sondern lediglich ein Folgefehler ist.

Zu den Fehlerquellen, die zu einem solchen Schadensfall führen können, gehören:

  • Die mangelnde Dokumentation an Arbeitsabläufen oder Gesprächen
  • Du machst einen Diagnosefehler
  • Es kommt zu einem folgenschweren Beratungsfehler
  • Du machst in einem medizinischen Verfahren einen Behandlungsfehler – Voraussetzung dafür ist eine nicht sorgfältige, unsachgemäße oder nicht ordnungsgemäße Behandlung, die nach den aktuellen Erkenntnissen der medizinischen Wissenschaft fehlerhaft war.
  • Du verletzt deine Aufklärungspflicht einem Mandanten gegenüber

 

In diesem Bereich kann es übrigens auch Fitnesstrainer treffen. Eine Beratung und die Erstellung eines Trainingsplans, der in seiner Anwendung nachweislich zu muskulären Verletzungen führt, kann zu einem schweren Schadensfall für dich werden – inklusive hohen Schadensersatzkosten für mögliche medizinische Behandlungen, Einkommensausfall, Ausfall der Arbeitskraft für den Arbeitgeber usw.

Wann leistet die Berufshaftpflichtversicherung – und wann kann ein Leistungsausschluss vorliegen?

Liegt einer der oben genannten Fälle vor und hast du diesen Schaden in der Ausübung deiner beruflichen Tätigkeit verursacht, kommt deine Berufshaftpflichtversicherung für die hieraus entstandenen Schäden auf.

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Nice to know

Anders als bei vielen anderen Versicherungslösungen gibt es bei der Berufshaftpflichtversicherung keine Wartezeiten. Der Versicherungsschutz greift also mit dem Tag des Abschlusses der Versicherung. Du solltest allerdings vor dem Abschluss eines Versicherungsvertrages darauf achten, wie der jeweilige Anbieter mit Schäden umgeht, deren Entstehung bereits vor Beginn der Versicherungszeit begonnen hat.

Hast du also beispielsweise einen Behandlungsfehler begangen und lässt dich am nächsten Tag von deinem freien Versicherungsberater Rico Schmidt zu den Möglichkeiten einer Berufshaftpflichtversicherung beraten, ist es beim Abschluss einer solchen Versicherung wichtig, dass auch Schäden, deren Ursache vor dem Beginn der Versicherungswert liegt, berücksichtigt werden.

Es gibt allerdings durchaus auch einige mögliche Gründe für das Vorliegen eines Leistungsausschlusses. Diese kurze Liste ist nicht abschließend, zumal sie von Branche zu Branche variieren kann. In allen Branchen von einem Leistungsausschluss begleitet sind allerdings die folgenden Punkte:

  • Du hast wissentlich eine Pflichtverletzung begangen (hier reicht weder einfache noch grobe Fahrlässigkeit aus, um eine solche wissentliche Pflichtverletzung nachzuweisen)
  • Auslandsbezogene Ansprüche werden von den wenigsten Versicherer berücksichtigt
  • Schäden die im Rahmen der Ausführung fachfremder Aufgaben und Tätigkeiten entstanden sind.

So gestalten sich die Kosten der Berufshaftpflichtversicherung

Die Kosten für eine Berufshaftpflichtversicherung können von Versicherungsnehmer zu Versicherungsnehmer und von Versicherer zu Versicherer stark variieren. Aus diesem Grund ist einerseits ein Vergleich verschiedener Angebote unerlässlich.

Andererseits ist es aber auch wichtig, genau zu wissen, was in deinem Fall abgesichert werden muss und wie umfangreich der Versicherungsschutz sein sollte. Du bist dir nicht ganz sicher, wie deine perfekte Berufshaftpflichtversicherung aussehen sollte? Dann ist dein freier Versicherungsmakler Rico Schmidt genau der richtige Ansprechpartner für dich.

Maßgeblich beeinflusst werden die Versicherungsbeiträge neben den gewünschten Leistungen wie Deckungssumme und Zusatzleistungen von Faktoren wie:

  • Umfang und Art der betrieblichen Tätigkeit
  • Erzielter Jahresumsatz
  • Anzahl der Mitarbeiter (hier wird gern als Maßstab auch die Höhe der Lohn- oder Gehaltskosten herangezogen)
  • Soll eine Selbstbeteiligung vereinbart werden und wenn ja, in welcher Höhe

Wie sollte die Deckungssumme in der Berufshaftpflichtversicherung gestaltet sein?

Anders als bei vielen anderen Versicherungslösungen gibt es hierzu keine standardisierte Antwort. Die Deckungssumme sollte für jedes Unternehmen und für jeden Selbstständigen eigenständig ermittelt werden. Wichtig ist dafür abschätzen zu können, wie groß das Schadensrisiko in deiner geschäftlichen Tätigkeit tatsächlich ist.

Grundsätzlich sollte die Deckungssumme so hoch sein, dass damit selbst der höchste vorstellbare Schaden abgedeckt wird. Andernfalls besteht die Gefahr, dass du auf einem Teil der Forderung des Geschädigten am Ende doch sitzen bleibst. Wenn du beispielsweise eine Deckungssumme von 500.000 Euro vereinbart hast, aber ein Schaden in Höhe von 700.000 Euro entstanden ist, musst du die restlichen 200.000 Euro trotz Versicherung selbst tragen. Eine Summe, die in nur die wenigsten Unternehmen, Freiberufler oder Selbstständige problemlos aufbringen können.

Was ist der Hintergrund einer sogenannten „offenen Deckung“?

Manche Versicherer bieten dir auch Tarife für die Berufshaftpflichtversicherung mit einer offenen Deckung an. Etwas klarer wird die Art des Angebots, wenn du die andere Bezeichnung dafür betrachtest. Als „All-Risk-Deckung“ wird diese Versicherungslösung gern bezeichnet.

In diesem Konzept sind alle Tätigkeiten abgesichert, die nicht ausdrücklich in den Versicherungsbedingungen als ausgeschlossen aufgeführt sind. Die Vorteile einer solchen Versicherungslösung liegen auf der Hand.

Zum einen musst du deine Versicherung nicht unbedingt direkt ändern, nur weil du deinen Tätigkeitsbereich etwas veränderst oder erweiterst. Wichtig ist dabei allerdings, dass die abgesicherte Tätigkeit in unmittelbarem Bezug zu deiner hauptberuflichen Selbstständigkeit stehen muss. Bei einer zusätzlichen Nebentätigkeit mit einer Selbstständigkeit in einer anderen Branche sind die Tätigkeiten aus dieser nebenberuflichen Selbstständigkeit nicht über die Berufshaftpflichtversicherung für die selbstständige Haupttätigkeit abgedeckt.

Wir helfen dir gern dabei, die für dich passende Absicherung zu finden

Du bist dir nicht ganz sicher, wie hoch deine Deckungssumme sein sollte und welche konkreten Angaben du für den Abschluss einer Berufshaftpflichtversicherung benötigst? Gern steht dir dein freier Versicherungsmakler Rico Schmidt hier beratend zur Seite. Vereinbare doch am besten gleich ein kostenloses erstes Beratungsgespräch.

Dieses kann persönlich in unseren Büros, an einem Ort deiner Wahl oder sehr gern auch auf digitalem Wege via WhatsApp-Videoanruf, Skype oder Zoom erfolgen. Zusätzlich findest du hier auf unserer Seite einen hervorragenden Vergleichsrechner, der dir den günstigsten Anbieter für deine ganz persönlichen Anforderungen auswirft. Wenn du weißt, was du von deiner Berufshaftpflichtversicherung erwartest, kann sich die Nutzung des Vergleichsrechners sowohl finanziell als auch von den enthaltenen Zusatzleistungen her absolut lohnen.

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